13 Oct
13Oct

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper deines Hundes – auch die Muskulatur. Viele Hunde verlieren im Laufe der Jahre an Muskelmasse, Kraft und Beweglichkeit. Dieser altersbedingte Muskelabbau wird in der Fachsprache Sarkopenie genannt.
Das ist ein ganz natürlicher Prozess, doch er kann die Lebensqualität deines Hundes deutlich einschränken.
Die gute Nachricht: Mit gezielter Bewegung, Muskeltraining und Physiotherapie lässt sich dieser Prozess verlangsamen – und dein Hund kann seine Mobilität und Freude an Bewegung lange behalten.


Ursachen – warum baut dein Hund im Alter Muskeln ab? Muskelabbau im Alter entsteht durch mehrere Faktoren, die sich gegenseitig verstärken können: 

  • Alterungsprozesse: Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Muskelzellen ab, und die Muskulatur regeneriert sich langsamer.
  • Bewegungsmangel: Ältere Hunde sind oft weniger aktiv – aus Bequemlichkeit, Schmerzen oder Schwäche.
  • Schmerzen oder Arthrose: Gelenkschmerzen führen dazu, dass Hunde Bewegungen vermeiden, was den Muskelabbau weiter beschleunigt.
  • Ungleichgewicht in der Ernährung: Eine unausgewogene oder eiweißarme Ernährung kann den Muskelabbau fördern.
  • Hormonelle Veränderungen: Der Stoffwechsel verlangsamt sich, und Muskelaufbauprozesse laufen träger ab.
  • Erkrankungen: Chronische Krankheiten wie Herz- oder Stoffwechselprobleme können ebenfalls zur Sarkopenie beitragen.


Folgen – warum Muskelabbau gefährlich ist Sarkopenie ist mehr als nur ein optisches Problem – sie betrifft den gesamten Bewegungsapparat deines Hundes: 

  • Schwäche und Unsicherheit: Der Hund fällt leichter um und meidet oft Treppen, Sprünge, das Spielen mit anderen Hunden oder längere Spaziergänge – was den Muskelabbau zusätzlich verstärkt.
  • Gelenkbelastung: Schwache Muskeln stützen die Gelenke nicht mehr ausreichend – Arthrose kann sich verschlimmern, und die Verletzungsgefahr steigt.
  • Verlust der Bewegungsfreude: Hunde werden inaktiv, ziehen sich zurück oder wirken müde.
  • Schlechtere Balance und Koordination: Das Risiko für Stürze nimmt zu.
  • Abbau der Lebensqualität: Durch Bewegungseinschränkungen leidet das Wohlbefinden – sowohl körperlich als auch emotional.


Symptome – wie erkennst du Muskelabbau bei deinem Hund? Typische Anzeichen einer altersbedingten Muskelschwäche sind: 

  • Dein Hund steht nur schwer auf oder braucht Hilfe beim Aufstehen.
  • Er läuft steif oder zeigt Unsicherheit auf glatten Böden.
  • Die Hinterhand wirkt eingefallen oder weniger kräftig.
  • Treppensteigen fällt schwer oder wird vermieden.
  • Dein Hund zeigt weniger Ausdauer bei Spaziergängen oder beim Spielen.
  • Beim Streicheln spürst du weniger Muskulatur und mehr Knochenkonturen.


Behandlung – wie Physiotherapie deinem Hund hilft Die gute Nachricht: Auch ältere Hunde können Muskeln aufbauen – vorausgesetzt, das Training ist individuell angepasst und schmerzfrei.

Hier spielt die Hundephysiotherapie eine entscheidende Rolle. Physiotherapie kann: 

  • Gelenkschonendes Muskeltraining ermöglichen – z. B. mit isometrischen Übungen oder auf dem Unterwasserlaufband, die Bewegungen erleichtern und Muskeln effektiv stärken.
  • Gezielten Muskelaufbau fördern – durch Übungen, die Stabilität, Kraft und Gleichgewicht verbessern.
  • Schmerzen lindern – mit Laser-, Wärme- oder Massagetherapie.
  • Bewegungsabläufe verbessern – Schonhaltungen werden gelöst, die Bewegungsfreiheit kehrt zurück.
  • Motivation steigern – durch spielerische, positive Trainingseinheiten, die Spaß machen.

Der Trainingsplan wird individuell auf deinen Hund abgestimmt – je nach Alter, Fitnesszustand und möglichen Gelenkproblemen.



Prävention – so bleibt dein Hund stark und mobil 

  • Regelmäßige Bewegung – angepasst an Alter und Tagesform, z. B. Spaziergänge, Bergaufgehen oder leichtes Schwimmen.
  • Muskeltraining ab dem mittleren Alter – damit der Abbau gar nicht erst stark einsetzt.
  • Physiotherapeutische Begleitung – frühzeitige Kontrolle und individuelle Trainingsprogramme.
  • Schmerzmanagement – keine Angst vor moderner Schmerztherapie: Ein schmerzfreier Hund bewegt sich mehr!


Prognose – mit gezieltem Training zu neuer Lebensqualität Auch wenn altersbedingter Muskelabbau nicht vollständig vermeidbar ist, lässt sich der Prozess deutlich verlangsamen.
Mit der richtigen Kombination aus Physiotherapie, Bewegung und Ernährung kann dein Hund wieder kräftiger, stabiler und aktiver werden.
Viele Hunde zeigen bereits nach wenigen Wochen gezielten Trainings eine spürbare Verbesserung von Beweglichkeit und Lebensfreude.


Fazit Muskelabbau im Alter ist ein natürlicher, aber beeinflussbarer Prozess.
Mit Hundephysiotherapie, gezieltem Muskeltraining und der passenden Ernährung kannst du deinem Hund helfen, Kraft und Lebensfreude zu bewahren.
Denn Bewegung ist Leben – in jedem Alter.

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